Die Bayern gewannen das Hinspiel vor einer Woche zu Hause in der Allianz Arena mit 1:0. Für Arsenal wäre mehr drin gewesen, vor allem in der zweiten Hälfte hatten die Gunners mehr und bessere Chancen als die FCB-Frauen. Die sollten nach den Erfahrungen des Hinspiels gewarnt sein, dürfen aber viel Selbstvertrauen aus ihrer gelungenen Generalprobe am Wochenende in der Bundesliga ziehen. Liefern die Bayern in London eine ebenso konzentrierte und selbstbewusste Leistung wie beim verdienten 1:0-Sieg gegen Ex-Spitzenreiter Wolfsburg, stehen die Vorzeichen gut, sich fürs Halbfinale der Champions League zu qualifizieren.

Fehler minimieren

Im Hinspiel versuchten die Bayern in der Spieleröffnung das gegnerinnenorientierte hohe Pressing von Arsenal vorwiegend über flaches Kombinationsspiel zu überwinden. In einem dynamischen 3er-Aufbau gelang es den Münchnerinnen dabei phasenweise gut, in die nächste Ebene zu kommen. Das ist auch das richtige Rezept, wenn die Bayern im Rückspiel ihre technischen Fehler minimieren können, die im ersten Duell zu einigen Ballverlusten in gefährlichen Zonen führten.

Bayrische Erfolgsmuster

Als besonders effektiv erwies sich ein Muster im Spiel der Bayern: Nicht nur in der Entstehung des 1:0-Siegtreffers zeigte sich die Spielverlagerung auf die hochschiebende rechte Außenverteidigerin Maximiliane Rall am Flügel als sehr wirksames Mittel, um dann mittels Halbfeldflanken zu Toranschlusssituationen zu kommen. Eingeleitet wurden diese Aktionen meist über die linke Außenverteidigerin Tuva Hansen, die im tiefen Spielaufbau immer wieder Bayerns Mittelstürmerin Lea Schüller als Anspielstation zwischen den Linien suchte, um so die Verlagerung zu initiieren.

Das zweite prägnante Mittel, welches die Münchnerinnen häufig wählten, war das Anspiel der brandgefährlichen Lea Schüller in und hinter der letzten Linie der Londoner Defensivreihe. Mit ihrer guten Dynamik ließ die Bayern-Angreiferin die oft nicht gut sortierte Arsenal-Innenverteidigung ein ums andere Mal schlecht aussehen. Im Hinspiel führte dies noch nicht zum gewünschten Ertrag, aber das kann sich im Rückspiel ja ändern, wenn die Bayern dieses Mittel mit fortlaufendender Spielzeit häufiger einsetzen.

Advantage Arsenal

Sorgte Arsenal im Hinspiel für Gefahr, war die spielstarke rechte Innenverteidigerin Leah Williamson stets beteiligt. Auf sie müssen die Bayern im Spiel gegen den Ball besonders aufpassen. Über die Engländerin, die am Rückspieltag ihren 26. Geburtstag feiert, lief der Großteil der Spielaufbauaktionen, sie ist die eigentliche Initiatorin der Arsenal-Angriffsaktionen.

Die größte Torgefahr strahlte Arsenal aus, wenn Caitlin Foord am linken Flügel beteiligt war. Nach Anspiel in der Außenspur wurde die Australierin mit ihren starken Dribblings über die innere Linie und mit Zug zum Zentrum häufig sehr gefährlich. Foord traf in der zweiten Hälfte den Pfosten und die Bayern hatten immer wieder Probleme, ihre Vorstöße ordentlich zu verteidigen.